Werde still und du wirst sehen
Lässt du das ständige Denken, Suchen und Machen mal kurz los und wirst innerlich still -mal nur für eine Minute, wird sich dir das zeigen, was immer schon da war — das Leben, die Lebendigkeit, das Wahre, das Göttliche. Probiers aus!
Menschen sind ewig Suchende. Wir wollen ankommen, wir wollen ganz sein, wir wollen das Göttliche erfahren — und wir versuchen es mit allen möglichen Methoden, Techniken und Konzepten. Doch was, wenn genau dieses Bemühen uns davon abhält, das Wesentliche zu erleben?
Dieser Text ist eine Einladung, das Paradox des Lebens zu erkennen: Du kannst nichts tun, um in die Lebendigkeit, ins Göttliche, in die Wahrheit zu kommen. Du kannst nur erkennen, wie du es verhinderst — und in dem Moment, in dem dir das bewusst wird, beginnt das Leben, sich von selbst zu offenbaren.
Das Unbewusste ins Bewusstsein holen
Alles, was wir unbewusst in uns tragen, beeinflusst unser Leben. Solange wir blind unseren inneren Mustern und Konditionierungen folgen, bleiben wir in einem endlosen Kreislauf aus Wiederholung und Vermeidung gefangen.
Der erste Schritt ist nicht, etwas zu erreichen — sondern zu erkennen, was wir unbewusst ständig tun. Wie wir gegen uns selbst kämpfen, uns abwerten und uns von der Lebendigkeit abschneiden.
Wann hast Du das letzte Mal bewusst beobachtet, was in dir passiert?
Wie du dir selbst im Weg stehst
Stell dir dein Leben wie einen weiten, offenen Himmel vor. Die Sonne — das Licht des Lebens, das allgegenwärtige “Göttliche” — scheint unaufhörlich. Sie ist immer da, unverändert, unberührt von allem Kommen und Gehen, stets erfahrbar. Doch deine Gedanken sind manchmal wie dichte Wolken, die sich zwischen dich und das Licht schieben.
Du kannst das Licht nicht “machen”, du kannst es nicht zu dir holen. Aber du kannst verhindern, dass es dich erreicht — indem du an den Wolken festhältst, an den Geschichten, Überzeugungen und inneren Filtern, die du für wahr hältst.
Wo in deinem Leben hältst Du noch an Gedanken und Überzeugungen fest, die Dir das Licht verdecken?
Was verhinderst Du vielleicht unbewusst, indem Du festhälst, kontrollierst, analysierst?
Meditation als Geschenk
Meditation bedeutet nicht, einen bestimmten Zustand zu erreichen. Meditation ist das stille Beobachten dessen, was ist — ohne Absicht, ohne Bewertung.
In dem Moment, in dem du das Falsche in dir erkennst, taucht das Richtige ganz von selbst auf. Nicht, weil du es machst, sondern weil der Raum dafür entsteht.
Was taucht in Dir auf, wenn Du einfach nur still bist und wahrnimmst?
Wo kämpfst Du noch gegen innere Zustände, anstatt sie zu beobachten?
Lebendigkeit bedeutet Hingabe ans Leben
Das Leben lässt sich nicht kontrollieren. Wirkliches Leben beginnt, wenn du dich dem Moment -so wie es gerade ist- und dir selbst -so wie du gerade bist- hingibst.
In dieser Hingabe lässt die Anspannung nach, der Druck löst sich. Und das, was du all die Jahre verzweifelt gesucht hast, zeigt sich vielleicht in der unscheinbaren Stille. In der Sanftheit deines Atems. In der lebendigen Präsenz des Hier und Jetzt.
Wann hast Du Dich das letzte Mal dem Leben anvertraut, ohne Plan, ohne Ziel?
Wie fühlt es sich an, einfach nur zu sein, ohne etwas erreichen zu wollen?
Du musst nicht unbedingt etwas tun — du darfst auch mal einfach nur sehen, fühlen und erleben.
Das Leben ist Lebendigkeit. Es ist da, es war immer da. Alles, was du tun kannst, ist dir bewusst zu machen, wie du es bisher verhindert hast. Wenn du die Unwahrheit in dir erkennst, taucht die Wahrheit von selbst auf. Wenn du die Illusion durchschauen kannst, zeigt sich die Wirklichkeit.
Und das ist das größte Geschenk!
photo by tabea magura
